Als seine Geschichte ihn einholt, ist der Junge schon ein erwachsener Mann und selbst Vater. Er sitzt im Flugzeug nach New York auf dem Weg zu seiner leiblichen Mutter, die er seit 30 Jahren nicht gesehen hat. Seine Adoptivmutter ist seit zwanzig Jahren tot, sie hat nie ein Flugzeug bestiegen. Während des scheinbar endlosen Fluges drängt seine Adoptionsgeschichte, die er immer mürrisch beiseite gewischt hat, weil er zu beschäftigt war, das Leben zu bewältigen, plötzlich an die Oberfläche. Er muss sich ihr stellen.
Er ist ein Sohn von zwei Müttern. Oder waren es noch mehr? Ist nicht jeder auch ein Kind seiner Zeit, geprägt von einer Musik, von Lektüren und von den unzähligen Zufällen des Lebens? Franz Dobler geht der Sache auf den Grund. Er beginnt ganz am Anfang, als der kleine Junge in den späten 60ern im sogenannten bayrischen Pfaffenwinkel bei seinen Adoptiveltern abends in der Badewanne sitzt und ruft: »Ich bin ein Adoptivkind.« Der Beginn einer Geschichte, die genauso tief in das Leben des Münchner Unikats eintaucht wie in die Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik.
>> Moderation: Nina Grosse
>> Musik: A Million Mercies
Foto: @ Gunter Glücklich Fotografie
»Ein emotionaler wie kluger Roman über all das, was einen zu dem Menschen macht, der man ist.« Iris Berben
»Ambivalent, unabhängig, kick-ass, und immer mit hochelegantem Strich gezeichnet – Franz Dobler ist der Mann mit den besten Frauenfiguren.« Simone Buchholz
»Franz Dobler ist im besten Sinne ein Unterhaltungskünstler, seine Bücher besitzen auch immer eine besondere Leichtigkeit.« Friedrich Ani