Wenn Holli Ich bin auch nicht wirklich bekannt dafür, nicht awkward zu sein ("Gin mit Leitung") singt, dann tut er sich eigentlich unrecht. Holli, der mit bürgerlichem Namen Tobias heißt, in seiner Zivildienstzeit in einem Seniorenheim aber aufgrund seines vermeintlich holländischen Aussehens den Spitznamen Holli verpasst bekam, ist nicht wirklich awkward. Er hat bloß keine Angst vor der emotionalen Blöße, singt über sich selbst, über Dinge, Probleme, Zustände, die andere vielleicht lieber mit ironischer Distanz kaschieren.
Hollis Debutalbum Der erste gute Tag (26.05.2023) ist eher auf der melancholischen Seite der Gemütsskala angesiedelt, zeigt sich das Folk-Album zeitweise sehr wohl tanzbar-poppig. Der erste gute Tag ist so nackt und persönlich wie ein Tagebucheintrag und verzichtet auf aufdringliche Weisheiten oder kategorische Tristesse. "Am ersten guten Tag werd ich bei dir sein / Mit dem Wein, den du so magst / Oder du kühlst schon mal ein Bier ein." (aus dem Song Strategien). Die Hoffnung bleibt bestehen!
Bei dem Releasekonzert am 31.5. ist no:no als Hollis Support Act zu sehen. no:no macht Musik für Regentage und melancholische Zugfahrten: sanft, moody, ehrlich und nah. Sie singt vom Loslassen und Sein, vom Wachsen und Werden und will Wahrheit statt Perfektion. Es geht ums Fühlen der großen und kleinen Gefühle und um das Zulassen und Akzeptieren von allem was da ist.