1969. Neil Armstrong betritt den Mond. Buzz Aldrin ist direkt hinter ihm und bleibt bis an sein Lebensende «der ewige Zweite». Noch viel schlimmer erwischt es den Dritten im Bunde. Während Armstrong «That’s one small step for man ... one ... giant leap for mankind» spricht, umkreist Michael Collins den Mond mit der Kommandokapsel von Apollo 11 und wird zum einsamsten Menschen der Welt. Die Idealisierung von erfolgreichen Menschen ist kein neues Phänomen und wird wissenschaftlich kaum tiefgründig erforscht. Aus Tellerwäscher*in wird Millionär*in. Dieses Märchen/dieser Traum/diese Vision steht stellvertretend für all unsere Erfolgsgeschichten. Es gibt einen Beginn und ein Ziel, doch was ist eigentlich mit dem Dazwischen?
„Below Horizonte“ erzählt die Geschichte von vier Archetypen, die zum Misserfolg verdammt sind. Auf dem Jungfraujoch in den Berner Alpen begegnen sich Rosalind Franklin, King Charles, Nancy Kerrigan, Michael Collins und eine unbekannte Autorin, die ihr Leben beenden möchte. Fünf Menschen, denen das Erreichen des Horizontes verwehrt blieb, tauschen Erlebnisse aus und versuchen gemeinsam zu erörtern, ob es ein universelles Rezept für den größtmöglichen Erfolg gibt. In dieser Arbeit beschäftigen wir uns mit den Vergessenen und den Gescheiterten, und stellen uns die Frage, warum wir uns an ein äußerst durchschaubares und unfaires Wertesystem klammern.