ÄTNA

Lucky Dancer (Ltd. Edition Colored Vinyl. Gatefold printed on mirror cardboard.)

€35.00

Ltd. Edition 180g Colored Vinyl in marble look. Gatefold printed on mirror cardboard. Printed Sleeve. Made in EU.

Mit “Lucky Dancer” veröffentlichen ÄTNA ihre neue Single und ein dazugehöriges, bildstarkes Musikvideo als ersten Vorgeschmack auf ihr gleichnamiges, drittes Studioalbum, das im Herbst 2024 erscheint. Das Duo aus Dresden ist wie kein zweiter Act seines Genres bekannt für die kunstvolle Vernetzung von facettenreicher Musik und visuell einprägsamen Musikvideos. Auch bei “Lucky Dancer” ist ÄTNA genau das gelungen. “Lucky Dancer” klingt nach unbeschwerten Clubnächten, einfacheren Zeiten und zitiert Eurodance und 2000er-Techno, destilliert aber durch die ätherische Melodie und Lyrics genauso die Melancholie des gesamten Anthropozän. “We're seeking for an answer/ And we hope for something better/ We know, nothing’s forever/ We the lucky dancers”.

Im Video performen Inéz und Demian die Trends der Gegenwart – inmitten einer kargen Waldlandschaft, die so existentiell kaputtbenutzt wurde, dass hier wieder Platz für Dinosaurier oder Aliens wäre, je nachdem, wer schneller ist. Zwischen kahlen Baumstämmen und gelblich vertrockneten Grasresten räkeln sich ÄTNA vor einem Ringlicht, posieren mit Schoßhund und Einkaufstüten, sie gärtnern, machen Sport, sonnen sich (Lichtschutzfaktor 50+), raven wie im TikTok-Tutorial oder lassen sich von VR-Brillen in eine schönere, viel schönere Welt abholen. Eine gut gestylte, perfekt ausgeleuchtete, sexy Dystopie, bespielt von den vielleicht letzten beiden glücklichen Tänzer*innen, die es gibt. Jede Generation findet eigene Vanitas-Motive, aber diese hier bleiben besonders im Gedächtnis.

Der ab Sekunde 1 unübersehbare Kontrast dieser Szenen lässt sich in keiner einzigen Kameraeinstellung abschütteln, nicht einmal, wenn sich gnädige Dunkelheit auf die ganze hübsche Falschheit legt. Die Kritik an der Gegenwart ist offensichtlich und man ist fast geneigt zu sagen: überzeichnet. Aber man muss nur kurz an eine Fußball-WM im Wüstenstaat denken oder an Influencer*innen in Dubai um festzustellen, dass in diesen Bildern gar nicht so viel Überspitzheit liegt, dass Erleichterung angemessen wäre. Und am Ende, wie in vielen politischen und gesellschaftlichen Schleuderzeiten, sind Songs wie “Lucky Dancer” der Soundtrack für den Ausbruch, den Umbruch, das Weitermachen und ja, auch die Hoffnung auf etwas Besseres. Ohne Aliens oder Dinos, wenn es geht.

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