Bernadette La Hengst ist die facettenreichste Protagonistin jener Szene welche jüngst wieder ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit kam, der so genannten Hamburger Schüle. Sie ist „die einzige deutsche Soulsängerin“ (R. Jellen/Junge Welt), „Rebellische Lebenskünstlerin“ (Der Freitag) und „Agitations-Chanteuse“ (ihr Label Trikont). Sie veröffentlichte solo, mit ihrer Band die Braut haut ins Auge und mit Projekten wie Die Zukunft oder dem Schwabinggrad Ballett seit 1988 knapp 20 Alben. Sie ist nicht nur eine großartige Songschreiberin und Musikerin sondern auch Regisseurin, Chorleiterin, Radiomoderatorin und Femme de Lettres.
Ihre Band Die Braut haut ins Auge war in den 1990ern „weder Diskurs-Pop, noch Riot-Girrls oder Pop-Mainstream“ (B.La Hengst) und damit zu unique für den großen Markt. Bernadette La Hengst ist stets zu Pop, zu Frau und zu eigen. Genau deshalb ist sie eine der interessantesten und wortgewaltigsten deutschen Texter*innen. Wer sonst kann so geschickt politische Diskurse als Liebeslieder tarnen, wie Bernadette es im Song „Dilemma“ schafft. Einfach mal „Das Private ist politisch“ umdrehen, dann geht das wunderbar. Oder eventuell autobiografische Themen in einen so tollen Text wie dem titelgebenden „Warum ich so laut singen kann“ umzusetzen? Mit „Warum ich so laut singen kann“ liegt nun erstmals eine umfangreiche Sammlung ihrer Songtexte vor. Der Band enthält 110 Songtexte sowie zahlreiche Erläuterungen zu eben jenen.
Bei ihrer Musikalischen Lesetour wird Bernadette La Hengst Songtexte aus dem Buch lesen, Geschichten aus ihrem reichhaltigen Leben als Musikerin erzählen und viele Songs live spielen. Ein unterhaltsamer Abend durch die 38 Jahre ihres Schaffens.
Di.23.09.25 | Einlass 19 h | Beginn 20 h